Spät aber doch erfolgte aufgrund der restriktiven Vorgaben (Italien) infolge der anhaltenden COVID-19 Pandemie die offizielle Freigabe für die diesjährige „Regata Storica“ in Venedig. Die darauffolgende kurzfristige Einladung der Università Ca’ Foscari Anfang Juli stellte unsere Organisation wiederum vor eine große Herausforderung, da diesmal ausschließlich Frauen-Teams eingeladen wurden. Dem großartigen Engagement von Theresa Zekoll ist es schließlich zu verdanken, dass wir in eine vollständige Mannschaft bestehend aus 8 Athletinnen und einer Steuerfrau nach Venedig entsenden konnten. Aufgrund der knappen Vorlaufzeit wurde das offizielle Reglement ein wenig angepasst und kulanterweise auch sogenannte Renngemeinschaften zugelassen. Im Ruderachter der Universität Wien waren dieses Jahr Studentinnen mehrere Wiener Universitäten sowie zwei Alumni vertreten (Universität Wien, Universität für Bodenkultur, Modul Universität). Insgesamt nahmen vier Ruderteams aus Venedig, Rom, Trentino und Wien an den Achterrennen teil, welche sich aus den Qualifikationen (Samstag, Sacca Fisola auf Giudecca) und dem kleinen und großen Finale (Sonntag, Canal Grande in Venedig) zusammensetzte.
Am Vortag des Rennens konnten unsere Ruderinnen erstmals die historischen Boote „Galioni“ im Training testen um sich an das unkonventionelle Bootsmaterial zu gewöhnen. Die dafür erforderliche Rudertechnik unterscheidet sich von den gewohnten Rennruderbooten enorm, da es beispielsweise keinen Rollsitz gibt und man lediglich mit dem Hinterteil auf einem schmalen Holzbrett wenige Zentimeter vor- und zurückrutschen kann. Insbesondere für unser Team (größtenteils Leichtgewichtsruderinnen) stellte die Masse von Boot (knapp 800 kg Leergewicht) und den verwendeten Rudern (ca. 20kg pro Riemen) eine zusätzliche Erschwernis dar. Gemeinsam mit dem Betreuer Philipp Kornfeind (erfahrener Teilnehmer) konnte sich das Team die essentielle Rudertechnik im Zuge des Trainings erarbeiten und auch einige hochintensive Elemente üben (Starts, Renntempo).
Bei den Qualifikationen erfolgten zahlreiche Head to Head Duelle bei denen die Venezianerinnen der Konkurrenz erneut deren Dominanz demonstrierten und sämtliche Läufe für sich entschieden. Über eine Distanz von 260m gelang es dem Team der Universität Wien, einen deutlichen Sieg gegen Trentino zu erringen sowie ein nervenaufreibendes Rennen gegen Rom zu gestalten. Mit jedem einzelnen Rennen waren deutliche Fortschritte in der Entwicklung der Rudertechnik unserer Studentinnen zu erkennen, was sich auch in den Rennzeiten wiederspiegelte. Neben Venedig schaffte schlussendlich das Team aus Rom den Einzug in das große Finale, die Mannschaften aus Trentino und Wien landeten im kleinen Finale.
Eingebettet in die historische Regata Storica starteten die Ruder-Teams am Sonntag am Canal Grande und ruderten zwischen zahlreichen Zuschauern von der Rialto Brücke 750m weit bis zur Università Ca’ Foscari. Live im nationalen Fernsehen (Rai1) übertragen konnte sich unser Team von Beginn an in Führung setzen und die Gegnerinnen aus Trentino unter Kontrolle bringen. Bei halber Renndistanz wuchs der Vorsprung bereits auf mehrere Bootslängen an und in beeindruckender Weise ruderten unsere Studentinnen Richtung Ziel. Es folgte eine erfolgreiche Platzierung auf dem dritten Platz – wir gratulieren unserem Ruderteam zu diesem tollen Ergebnis und bedanken uns für den fulminanten Auftritt am Canal Grande im Namen der Universität Wien!
PS: Im darauffolgenden großen Finale konnte sich erwartungsgemäß das Team aus Venedig durchsetzen und zum wiederholten Male einen Sieg heimrudern. Solch eine konstante Leistung über die vielen Jahre abzuliefern bedarf viel Training und Fleiß, wir zollen unseren Gegner*innen hohen Respekt.